Wenig Vertrauen in Nachrichten von Social Media-Kanälen

15.06.2018

Seit 2012 untersucht der Reuters Institute Digital News Survey die Nachrichtennutzung. Nun liegen die Ergebnisse 2018 für 37 Staaten vor: 31 % der erwachsenen Internnutzer nutzt soziale Medien, wie Facebook, WhatsApp oder YouTube, als Nachrichtenquelle. Aber nur 18 Prozent vertrauen diesen Medien.

Für den internationalen Vergleich wurden 74.194 Personen in 37 Staaten befragt. Von den 31 Prozent der Social-Media-Nachrichten-Nutzer gaben lediglich 7 Prozent an, dass diese Nachrichtenkanäle für sie die wichtigste Nachrichtenquelle sei. Knapp 2 Prozent gaben an, dass sie Nachrichten aus Social-Media-Kanälen als einzige Quelle für Nachrichten nutzen.

Wie sieht es bei den Deutschen aus?

Die deutsche Teilstudie für den Reuters Digital News Report 2018 wurde vom Hans-Bredow-Institut in Hamburg durchgeführt. Die repräsentativen Ergebnisse beziehen sich auf die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren mit Internetzugang im Jahr 2018. Um sich über das Weltgeschehen zu informieren, setzen die Deutschen auf einen Mix aus traditionellen und neuen Medien, so ein Resultat der Studie. Weitere zentrale Ergebnisse sind:

  • 95 Prozent der erwachsenen Onliner in Deutschland informieren sich mindestens mehrmals pro Woche über das aktuelle Weltgeschehen.
  • Fernsehen bleibt die weitverbreitetste und wichtigste Quelle für Nachrichten
  • Das Internet gewinnt an Bedeutung.
  • Apps und Webseiten von Nachrichtenmedien ist der weitverbreitetste Zugangsweg.
  • Das Abrufen von Nachrichten über das Smartphone nimmt zu.
  • Die Medien- bzw. die Nachrichtenmarke ist ein ausschlaggebendes Kriterium für den Zugang zu Nachrichten.
  • Das größte Vertrauen genießen die Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF sowie regionale Tageszeitungen.
  • Ein gutes Drittel der erwachsenen deutschen Onliner macht sich Sorgen über „Fake News“. Sie haben Bedenken darüber, dass sie Fakten nicht von Falschmeldungen unterscheiden können.
  • Nur 10 Prozent der erwachsenen Onliner kommentieren Nachrichten in sozialen Medien, 6 Prozent direkt auf der Seite von Nachrichtenanbietern.
  • Die Zahlungsbereitschaft für Online-Nachrichten steigt langsam.

zur Pressemitteilung des Hans-Bredow-Instituts
zu den Ergebnissen für Deutschland
zum Reuters Institute Digital News Report 2018 Download
zum interaktiven Bericht

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