Fake Science
Scheinverlage und Scheinkonferenzen beunruhigen Wissenschaftler
Der Wissenschaftsbetrieb mit seinem Zwang zum Publizieren hat eine neue Branche entstehen lassen: Scheinverlage und Scheinkonferenzen. Offensichtlich handelt es sich um ein lukratives Geschäft: Mehr als 5.000 deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben laut „Süddeutscher Zeitung“ in den vergangenen Jahren in solchen pseudowissenschaftlichen Zeitschriften publiziert. Viele haben an Scheinkonferenzen teilgenommen, für deren Teilnahme die Gäste Fantasiepreise bezahlen, so der Deutschlandfunk. Der Gewinn für die Wissenschaftler, die oft erst zu spät bemerkt haben, dass sie auf ein unseriöses Angebot hereingefallen sind: Ihre Beiträge werden ohne kritische Prüfung wie etwa durch ein Peer-Review-Verfahren schnell veröffentlicht – gegen Geld.
Betroffen sind Forscher der Helmholtz-Gemeinschaft oder der Fraunhofer-Institute ebenso wie Wissenschaftler deutscher Hochschulen und Mitarbeiter von Bundesbehörden. Das hat das Rechercheteam von NDR, WDR, Süddeutscher Zeitung, dem SZ-Magazin sowie weiteren nationalen und internationalen Medien wie dem Falter und Le Monde herausgefunden.